«Soi Thaweewong»
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«Erlebnisbericht»
Wie schon oft verbrachte ich meine Ferien auch im Dezember 2004 in Phuket.
Mit Vorfreude auf den nahenden Silvesterabend und dem üblichen Feuerwerk
am Strand, reservierten wir uns schon mal einen Tisch in einem kleinen
idyllischen Strandrestaurant.
Doch am Tag nachdem wir den Tisch reservierten, kahm der Tsunami.
Die Riesenwelle verwüstete alles entlang der Westküste. Ohne
Vorwarnung brach sie am 26. Dezember 2004 um 10:15 Uhr über Phuket herein.
Die Aufregung war gross und lies uns nach der ersten grossen Welle
auf die nahegelegenen Hügel flüchten. Wir warteten und schauten uns das
weitere Spektakel aus sicherer Entfernung an. Noch wussten wir nicht
welche Verwüstung der Tsunami angerichtet hatte. Die Mobilfunkzentrale
war komplett überlastet. Keine Chance jemanden zu erreichen um uns zu melden.
Am Abend als der Spuk vorbei war, kehrten wir mit einem Gefühl der Unsicherheit, zu unserem
Bungalow zurück. Vorbei am örtlichen Spital, an dem dutzende mit Leichen beladen Pick-Up's auf
die Abnahme der Toten warteten. Die Neugier war eben so gross wie der Schreck.
So trieb es uns zum Strand um nachzuschauen welchen Schaden der Tsunami
angerichtet hat. Die Zerstörung war... erschreckend! Von der Wassermasse
leergefegte Verkaufsräume und Restaurants. Wo vorher befestigte Strassen
waren, nur noch Sand und Geröll. Liegestühle aus massivem Holz, Motorräder
und Autos wurden wie Spielzeuge über 300 Meter in's Landesinnere gespühlt.
Plötzlich erklingte die Trillerpfeife eines Polizisten
und ein Zuruf: "Big Wave come!" Ein kurzer Blick aufs Meer.
Tatsächlich, am Horizont auf breiter Front noch eine Welle.
Doch zum Glück nur eine kleine Nachwelle die auf uns zurollte und
bereits am Strand gebrochen wurde. Zurück im Bungalow waren wir
überglücklich dass wir mit einem Schrecken davon gekommen sind.
Am nächsten Tag die ersten Bilder am Fernsehen, die ersten Informationen
und die erste Zahlen darüber, wievielen Menschen ihr Leben liessen.
Erleichterung machte sich breit als wir erfuhren, das unsere Freunde
und Bekannten wohlauf und mit einem Schrecken davon gekommen sind.
Dieser Tsunami kostete über 300'000 Menschen das Leben und zerstörte
die Lebensgrundlage von Millionen.
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«Beach Road»
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